von Foreigner » 12.01.2007, 11:30
So, nachdem ich das Buch nun mehrmals zerpflügt habe, kann ich es nur empfehlen.
Warum? Weil es kurzweilig in der Thematik ist und es einen – vor allem für Neueinsteiger – schnellen Einstieg und interessanten Überblick über die Schaffensperioden des Cat Stevens bis zu Yusuf Islam und seiner letzten Produktion An Other Cup bietet.
Der Inhalt wurde nicht hingepinselt um das Comeback als netten Werbeträger für ein Konsumprodukt zu missbrauchen, sondern es war dem Autoren vielmehr ein Anliegen, dem Leser – zumal dem deutschsprachigen – eine ihm sympathische jedoch als Mensch leider recht ungekannte Figur zu beleuchten. Dies ist ihm von Anfang bis Ende auf eine passend warme und angenehme Weise gelungen.
Doch warum ausgerechnet Dr. Albert Eigner diese Person ist, war mir beim ersten und auch zweiten Lesen nicht sofort begreiflich. Bis auf die runden 100 Minuten Musiker der drei Klassiker scheint die musikalische Karriere des Cat Stevens dem Autoren nicht besonders zuzusagen. Aber dies kann natürlich auch an mir liegen... Seine Einschätzungen von Songs wie Music, Foreigner Suite, Last Love Song oder auch I’ve Found A Love (um nur wenige zu nennen) kann ich selbst dann nicht nachvollziehen, wenn ich mich in einen anderen Musikgeschmack hineinversetze. Nichtgefallen an sich ist stets ein Argument. Geschmacksache sagte ja auch dieser Affe, der in die Seife biss. Eigners Begründungen jedoch warum ein Song von Wert sei oder nicht und auch sein Unverständnis für eine musikalische Entwicklung zwischen 1970 bis 1977 (in der sich in der Musik ja nun wirklich um einiges änderte, genau wie in der Art der Kompositionen sowie die Entwicklung der Instrumenten) lässt für mich allerdings nur den Schluss zu, dass er die Entwicklung der Musik in seiner Welt im Jahre 1970 stoppte. Aber wer bin ich, um dies zu kritisieren? Auch ich verstehe nicht warum mein Neffe Hip Hop mag!
Auch die Übersetzungen der Songzitate im Anschluss an die Originalpassagen erleichtern ein flüssiges Lesen nicht immer.
Doch dies sind alles Marginalien im vergleich zu den Informationen und dem Spaß den man aus diesem Buche ziehen kann. Wäre der Vertrieb des Werkes etwas günstiger, hätte man im vorweihnachtlichen Geschäft sicher tausende Exemplare mehr verkaufen können. Aber leider musste man das Buch in dem meisten Läden extra ordern anstatt auf die Schnelle damit zur Kasse zu rennen.
Daumen hoch! Sollte ich einen anderen Eindruck erweckt haben: Asche auf mein Haupt!
There are no words I can use
Because the meaning still leaves for you to choose...